DIE PRESSE

Aus der Schwäbischen Post vom 27.1.17 In der „Beletage“ der Schülerfirmen angekommen Hermann Hesse Schule Beim landesweiten Schülerfirmen-Wettbewerb der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg gewinnt die "Schülerschmiede" in der Kategorie den mit 5000 Euro dotierten ersten Preis in der Kategorie Berufsvorbereitung. "Na, das ist schon ein supergeiles Gefühl, dass wir das geschafft haben", sagt ein Neuntklässler. Das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) auf dem Galgenberg, besser bekannt als Hermann Hesse Schule, ist in der Beletage der Schülerfirmen endgültig angekommen. "Als ich den Anruf von der Sparda-Bank erhalten habe, hat es mich fast von Hocker gerissen", so die Leiterin der Schülerschmiede Uschi Feustel im Gespräch mit der Schwäbischen Post. Zum dritten Mal hatte "SpardaImpuls" stattgefunden. Heuer standen die weiterführenden Schulen im Fokus - alle Werkrealschulen, Realschulen, Gymnasien, Gemeinschaftsschulen und andere Schulformen mit Sekundarstufe. Beim Voting-Wettbewerb hatte es nicht so gut geklappt für die Galgenbergler - 97. Rang. "Als kleine Schule hatten wir einfach nicht jenen Background, den große Gymnasien haben." Aber separat hatte die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg Förderpreise in Höhe von 15000 Euro in den Kategorien Umwelt, Soziales und Berufsvorbereitung ausgeschrieben. Dabei ging´s nicht um Stimmen, eine Jury entschied über Qualität und Inhalte. "Ich bin superstolz auf dieses Team, das tolle Arbeit leistet" Markus Zeller, Sonderschulrektor Nun ist die Hermann Hesse Schule ja nicht ganz unbeleckt in Sachen Schülerfirmen-Wettbewerbe. Man war als bundesweit Dritter und Vierter schon zweimal beim Bundeswettbewerb für Schülerfirmen in Berlin vertreten und die Schülerschmiede hatte 2014 den Schulpreis des Ostalbkreises gewonnen. "Der jetzige Preis ist die Krönung", sagt Uschi Feustel. Und Schulleiter Markus Zeller lässt seinen Stolz über die rund dreißig Schülerinnen und Schüler der Klasse sieben bis neun und die sieben betreuenden Lehrkräfte nicht außen vor. "Die Produktion in der Schülerschmiede ist Synonym für Erfolgserlebnis", sagt er. Im Klartext: Schüler lernen klassen- und fächerübergreifend wie auch handlungsorientiert die unterschiedlichsten Kompetenzen für ihre berufliche Zukunft. Seit 2011 gibt es die Schülerschmiede. Man ist auf Märkten präsent wie etwa beim Tag der Regionen, auf dem Weihnachtsmarkt im Nachbarschaftszentrum Rötenberg, im Ostalb-Klinikum oder in der Heimatsmühle. Jahrelang hatte die "Schmiede" auch einen Stand auf dem Wochenmarkt, was leider Ressourcen bedingt aufgegeben werden musste. In unterschiedlichen Werkstätten werden in der Schülerschmiede Marmeladen, Textilprodukte, vielfältige Holzartikel und ein breites Spektrum an Dekorationsartikeln gefertigt. Dabei geht es darum, jedem Kind seine Chance zu geben, mit all seinen Stärken, Schwächen und Talenten. 2015 schaffte sich die Schülerschmiede ein zweites Standbein mit der Abwicklung von Catering- Aufträgen, die vom Nachmittagskaffee über Mittagessen bis zur kompletten Tagesverköstigung reichen. Und was tut man mit dem Supergewinn, der im den nächsten Tagen übergeben wird? "Wir werden unsere Schülerfirma weiterentwickeln, anstehende Schullandheim-Aufenthalte unterstützen und ein Teil geht auch in die Lohnausschüttung", sagt Uschi Feustel. Schließlich gehöre ein kleiner finanzieller Anreiz für die Schülerinnen und Schüler auch dazu, die bei Märkten ja auch ihre Freizeit einbringen. Auch sozial will man einen Obolus leisten und die "Indien-Mission" des ehemaligen Kollegen Fritz Hägele unterstützen. Von Lothar Schell